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entspanntes Wochenend-Camping am Stechlinsee

Liebes Internetz-Tagebuch,

da dies nun doch ein nüchterner Abend geworden ist (war aufgrund dessen sogar eben noch extra Mate ausm Späti-Frittschie holen, voll Sommer in the Hauptstadt und so!) finde ich Zeit, dir vom most recent Wochenende zu berichten. Und das ist mal ausnahmsweise kein schissiges Anti-Slacker-Gelaber, nee – Fakten und Emotionen und paar Bilderchen auch. Und bisschen Qype-esque vielleicht.

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Aha, das Wochenende nach dem Vati-Tach naht. Wir haben da so einen Bekanntenkreis, dessen männliche und erwachsene Hälfte diesen Fahrrad-und-Bier-Tag sehr ernst nimmt. Challenge in diesem Jahr: from Hauptstadt der DDR hoch Richtung Stechlinsee. Ich kann _leider_ nicht daran teilnehmen, denn ich lasse mich ja am darauffolgenden Brückentag (denke bei diesem Begriff bekloppterweise oft an “Die Brücke von Arnheim” – noch jemand?) vom Nougat-Kombinat ausbeuten. Wie berichtet am Abend dann Pizza und Westfernsehen.

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Der Stechlinsee ist eine ziemlich abgefahrene Lokation. Und das aus gar verschiedenen Perspektiven: Zunächst mal befindet sich das hyppsche Nass nicht in unmittelbarer Nähe der Hauptstadt, woraus resultiert, dass nicht wirklich jeder die Ecke kennt – habe dies am heutigen Montag while Morgen-Gequatsche und auch #zimmerkontrolle getschekkt. Die gut 80 km Richtung Norden entweder mit der Rennpappe selbst machen oder entspannt in knapp anderthalb Stunden mit der Bahn bis Fürstenberg gondeln. Von dort sind es noch ein paar wenige Kilometer über Wiesen und durch Wälder, um schliesslich das Örtchen Neuglobsow direkt am See zu erreichen. Soweit so gut. Dann Fakten: der See ist erstens absolut klar. Habe einer der Informationstafeln (Ja, ich bin jetzt im Informationstafel-Lesealter!) am Ufer entnehmen können, dass die Sonne soweit reinrietschen tut, dass sogar noch in 19 m Wassertiefe Grünzeug wächst. Klingt tief, oder? Haha! Das ist noch gar nichts – der See ist an seiner tiefsten Stelle satte 69 m tief! Und jetzt wird auch klar, weshalb schon die NVA-Taucher hier gern herumschnorchelten: klares und tiefes Wasser. Klar. Der absolute Fakt zum Stechlinsee gleich nach dem nächsten Gegenwart-Einspieler. Bitte bleibt tuned.

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Mit der Ringbahn fahren wir bis Gesundbrunnen. Mit dem PoserPhone neben Tweets auch mal das Angebot der Deutschen Reichsbahn tschekken und so den korrekten Bahnsteig für die nächste Etappe finden – Fürstenberg, gleich sind wir da! Ich bin erleichtert, dass der Zug nicht wie befürchtet vor Eintages-Ostsee-Touristen mit Audi-Fahrrädern überquillt. Via Oranienburg geht’s nach Norden. Der Grosse entdeckt die PoserPhone App PowerCam und macht etwa Tausend Fotos, weil die App mindestens so viele Effekte hat. Ich bin ein wenig besorgt um den Akku des PoserPhones und überlasse ihm daher die Spiegelreflex. Aber nur kurz, denn schon sind wir da. Chefin und Junior-Chefin holen uns ab. Weil wir Ossis sind, heben wir erst mal Westgeld von der Sparkasse ab und kaufen Alkohol. Und Tschypps und Toastbrot und Schokolade auch.

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Schon mal vom AKW Rheinsberg AKA Kernkraftwerk Rheinsberg AKA KKR gehört? Genau – dieses Ost-Atomkraftwerk, das 1990 stillgelegt wurde und sich seitdem im Rückbau befindet. Ha! Nix Rheinsberg – diese Immobilie befindet sich quasi direkt am Stechlinsee. Weil wir alle ordentlich #atomscheisse sensibilisiert sind, klappt uns da selbstredend erst mal die Kinnlade runter.

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10-Mark-Schein mit AKW Rheinsberg Kommandozentrale Illustration (via commons.wikimedia.org)

AKW – direkt am See? (skizze) Ja, das Konstrukt AKW-und-klares-Wasser war auch mein erster Gedanke. Ich war jetzt etwa vier mal an diesem See – aber diese Tatsache wurde mir erst vor kurzem bewusst. Es heisst ja AKW Rheinsberg und nicht AKW Stechlinsee. So to speak.

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Kiste Bier eingeladen, Kekse für alle und los geht’s. Zelt steht ja bereits. Grossartig.

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Unterkunft an diesem Wochenende ist die “Tauchbasis Stechlin”. Dieses in 70er Jahre Barackenbeton gegossene ostalgische Kleinod ist nicht nur für Taucher gedacht – Zimmer und Platz zum Zelten und Grillstände und Frühstück gibt’s für alle, die entsprechend buchen. Wer sowas wie Sterne-Unterkunft erwartet, ist hier falsch. Zweckmässig und spartanisch. Und eben auch noch ordentlich – wäre also genau das richtige für @horax zum Beispiel.

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Der Nachmittag an der kleinen Badestelle mit vorzüglicher Fressbude ist schnell rum. Die Kids marschieren ohne Murren Richtung FDGB-Objekt becoz of Grillen und Fussball. Chefin hat in ein paar Stunden Geburtstag. Ich verpenne das Reinfeiern, weil ich bei der Junior-Chefin am Bettchen Wache schiebe und natürlich dort einschlafe. Sonntag früh murmele ich meinen Geburtstagsgruss, als mich die Chefin weckt. Irgendwie finde ich dann den korrekten Weg ins Mannschaftszelt.

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Schon Marco Polo der olle Stubenhocker hatte recht, als er feststellte: “Warum in die ferne schweifen wenn das gute liegt so nah.” – und solche Mini-Urlaube an solchen Lokationen machen es leicht, mal aus dem normalen Wochenend-Ding auszubrechen. Nix gegen das samstägliche Ächz-Shopping und das Zwangs-Abhängen auf dem Drachenspielplatz … #harhar Nee, machen! Allein im WG-Kontext oder mit paar Bekannten Zelt, Fussball und paar Comics einpacken und los. Ich hatte mich ja bereits im letzten Jahr zu einem Fan des Wochenendausflugism entwickelt. Wochenend-Camping is fun too. Müssta mal ausprobieren. Und wie gesagt: die Tauchstation Stechlin in Verbindung mit dem tollen See macht sich da gut zum Testen dieses Konzeptes. Aber Moment, erst mal kam der Sonntag. Aua!

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Ich wache erstmals im Dunkeln auf, tierische Kopfschmerzen (nein, ich hatte lediglich drei Nord-Piwo, die mit dem Plopp) und dazu dieses sch**ss Gezwitscher der Vögel. Werde bald wahnsinnig, denn die optimale Durchhalte-Position ergibt sich jeweils erst nach jedem zehnten Schlafsack-Gewühle. Die Kids sind taff und pennen weiter. Endlich, nach Stunden die Erlösung: Chefin bringt mit ne Tablette, die sogar wirkt. Ich selbstbemitleide mich noch bis ölf, dann stolpere ich zur Kaffee- und Schrippen-Ausgabe. Gegen Mittag bin ich wieder fit. Uff!

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Unbedingt machen: Boot fahren und die Fischerei besuchen. (Geht auch beides unabhängig voneinander.) Für PDS-Mitglieder gibt’s noch die guten alten Ost-Ruderboote, für unsere Freunde aus den alten Ländern stehen aber auch farblich ansprechende Wasserfahrzeuge zur Verfügung. Stunde Ruderboot für 5, jede weitere dann 3 Euro. Backfischbrötchen – sehr lecker! – gibt’s schon für 2 Euro. Leider gut besucht und daher bisschen Wartezeit-Dingsbums.

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Die Kids springen durch das kalte Wasser und bauen Modderpampen-Burgen, die Alten tschillen auf der Wiese. Ich schnitze für den Grossen ein Star Wars Laserschwert aus Stechlinsee-Wald-Holz, Leatherman sei Dank. Mittach vom Fischer holen, Fotos machen, noch ein Käffchen, und schon wieder tschillen, der PoserPhone-Akku hält einigermassen, denn ich jongliere geschickt mit dem Flug-Modus. So, ein Eis noch, dann zusammenpacken. Weil wir kuhle Säue sind umgehen wir den Stau zwischen Gransee und Oranienburg: Alternativroute, bei Mühlenbeck rauf auf den Highway und Abfahrt Pankow und schon zu Hause. Bildas tschekk ich dann morgen … *gähn* … *wegepenn*

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Fazit: Sehr schön war’s.

PS: Und nächstes mal ruderboote ich zur Rückbaustelle und mache Fotos für die Blockwartpedia.

Mopped wieder am Start – und Bahn gefahren bin ich auch!

Weil Bahn fahren zwischen Berlin und Brandenburg so toll ist, hab ich das am Wochenende gleich ein paar mal gemacht. Wenn auch nicht ganz freiwillig. #ironbahnfahrer is the next . :) Wieso ditt Janze?

Der aufmerksame Leser wird wie ich diesem most recent Wochenende entgegengefiebert haben, denn endlich sollte die verschissene Mopped-Winterpause beendet werden. Und als Bonus gab’s am Freitag noch die Erkenntnis, dass – juhu! – die Karre sehr wohl noch TÜV hat, kein Pflicht-Werkstatt-Termin vor Frühjahr 2013. Das ist schön.

Gala, nugg.ad OfficeTwitter fietschering Mate, Geeklounge

Also am Freitag noch bisschen rummalocht (#hihi) und Samstag entspannt die mehrheitlich POLO gefietscherten Sachen zusammen- und in den Norge proven Rucksack gepackt. (Hier … Dings … hätte ich an dieser Stelle bisschen aufmerksamer das Inventar getschekkt und mich nicht ausschliesslich auf Informationen Dritter verlassen, ich hätte schon an diesem Tag die ersten Liter Kraftstoff ins Bandenburgische verpuffen lassen können, aber nee …) Jedenfalls mit der Bahn (In Spandau wird’s übrigens immer angenehm leer!) ins Brandenburgische, denn dort machte das Mopped in diesem Jahr Winterschlaf.
Bahnhof AlexanderplatzMoellus, Shoe-selfie
Notiz zur Strecke: Ich mag das abgefackte Bahnhofsgebäude von Paulinenaue – da könnte man locker den nächsten Tombraider drehen!
Überhaupt Thema Winterpause im Mopped-Kontext: Da hat der gemeine Städter wirklich Arbeit an der Backe. Wohin mit der Karre? Nicht jeder ist so knallhart, und mag sein Blech in Schnee- und Eiszeit draussen stehen lassen. Bekannter mit grosser Garage (Danke, @derbobmeister nochmals :), Platz in der Tiefgarage des Arbeitgebers, Schrauberwerkstatt in Kreuzberg – da geht sicher einiges, aber musste auch erst mal finden und so.
Oder eben ausserhalb der Stadt so wie im hyppschen Nordosten Brandenburgs, wo massenhaft Gehöfte und Schuppen herumstehen, in die theoretisch alle Berliner Moppeds reinpassen (Geschäftsidee?). Und in so einer Immobilie fröstelten auch die 650 ccm meiner Freewind vor sich hin. Bis Samstag. Bisschen aufgeregt bei der Enthüllung, professionelle Unterstützung durch die Kids beim Batterie-Einbau, bisschen am Benzinhahn rumgeorgelt, Zündung und – springt an und knattert wie immer. Grosse Freude, ich denke ihr vesteht das.
Suzuki Freewind, Hinterrad
Kuhl, alles klar. Gleich mal ne Runde drehen. Ich respektiere die Frische und zwänge mich in die ollen Moppedklamotten und – mmh, wo ist eigentlich der Helm? Erhalte den Tip, im Keller zu tschekken. Ich tschekke. Allerdings finde ich lediglich eine Miniaturausführung, und meiner isses auch nicht. Zum ersten mal durchzuckt es mich – oh no, du hast den Helm im Herbst doch nicht wirklich nach Hauptstadt der DDR mitgeschleppt?! Die ganze Haus-WG sucht und findet – nix. OKee, Mopped hier und Helm zu Hause. Was macht man da? Richtig, spontan in den nächsten Zug gesetzt und wieder los.
Ich will es nicht ewig breittreten – schade um Webspace und Bandwidth und so – der Helm lag irgendwo im heimischen Chaos, ich overbrittschte die Wartezeit auf den nächsten DB-Shuttle mit einem Joghurt und bisschen Doku wottsching und war dann kurz vor Mitternacht endlich wieder im Brandenburgischen. Mit Helm.
Sonntag. Freigabe erhalten, Mopped angetreten, Bordcomputer auf kleine Runde eingestellt (Shit, ich brauch unbedingt so ne geile Helm-Cam, oder?) und dann _endlich_ los. Das Winterquartier liegt geografisch äusserst interessant, daher ist zu erklären, dass ein paar Minuten ausreichen, um ein ehemaliges Kolonistendorf im Dakar-Style-Ride zu durchqueren und in Sachsen-Anhalt wieder Spiesser-Asphalt zu erreichen. Beim Wasserfall vorbei und wieder rein ins Kuhdorf. Das war die erste Runde der Saison 2012.
Suzuki Freewind, Moellus
» na endlich :)
Ich warte nun gespannt auf die nächste Terminanfrage von @bitboutique – was mit Mopped und Geocaching. Und ich bin gespannt, ob sich – vielleicht ja im Ergebnis der Klassenfahrt – noch andere spontane Ausritte – /cc @monoxyd @alx42 @hukl – ergeben, wär doch kuhl. (Es muss ja nicht gleich Norwegen sein.)
PS:
Wo ist eigentlich das Bremsscheibenschloss? Muss ich noch mal nach Brandenburg?
PPS:
Und ohne Quatsch, ich hab echt Fitzelchen Muskelkater. #gegenwind

 

bigH0

Trainspotting ist euch ein Begriff? Wobei ich aber nicht das abgedrehte Filmepos mit dem BMW-Piloten McGregor meine, sonden das Hobby bzw. die Lebenseinstellung dieser Tüpen, die beispielsweise im Flurschrank 600 Mrd. Deutsche-Reichsbahn-Dias horten und dem 24-Stunden-Reporter vor die Kamera halten. (Vermutlich sind Airspotter die kuhlen Boys und Trainspotter die Nerds – bitte berichtigt mich, wenn ihr selbst diesbezüglich am Wochenende unterwegs seid.)

Jedenfalls schlägt in mir offenbar auch ein wenig die Trainspotter-Pumpe. Auf dem Weg ins Nougat-Kombinat schlendere ich verdächtig oft extra entspannt über die Brücke die deutsch-polnischen Freundschaft, um eine Lok-Kennung oder den Namen des vorbeischleichenden ICE zu erhaschen. Tweets diesbezüglich gab es ja auch schon. 

Und hier meine Vision: bigH0 – was mit big data und H0 Deutsche Reichsbahn Deutsche Bahn im Spotter-Kontext. Fragt jetzt nicht nach Details – aber sobald es den ersten Rails (Schiene, nicht Framework!) gefietscherten Hadoop Flavour gibt, kann ich loslegen und berichten. 

  • http://de.wikipedia.org/wiki/Long_Way_Round
  • http://www.airspotter.de/
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Spotter#Eisenbahn
  • http://nugg.ad/
  • http://twitter.com/moellus/statuses/179098132842418176