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Chef über die Transparenz von Algorithmen

Es muss Ende 1989 gewesen sein, als ich in der Regime-EOS in so einem hyppschen Faltblättchen „Was ist soziale Marktwirtschaft“ herumblätterte. Herausgegeben von der Bundeszentrale für politische Bildung. Die Regime-EOS gibt’s nicht mehr, aber die besagte BRD-Info-Agentur informiert auch heute noch – u.a. über ganz modernen wie etwa Algorithmen, hört mal rein, was @holadiho @stephannoller da so sinniert:

#wisstabescheid

Wir halten ausserdem fest:

  1. schlendern“ ist im allgmeinen Wortschatz angekommen.
  2. @horax verborgt offensichtlich seine Hemden.
  • http://www.bpb.de/
  • https://www.youtube.com/watch?v=pLoz1jYp50o

Nachtrag: Tag der Republik

Ich hatte mir in der üblichen Content-Bereitstellungs-Hektik alles schon so schön ausgemalt: das Foto zum Event raussuchen, albernen Text darunter-HTML-en und fertsch ist der Internetz-Tagebuch-Eintrag zum 64. Geburtstag der Republik. Denkste! Foto nicht gefunden! Tüpisches 404-Situations-Setup: gefühlt täglich fällt dir der Krempel in die Hände (immer in Sorge, dass die Chefin nichts davon wegschmeisst) – nur on urgent delivery demand kannste es selbstredend vergessen. Auch zehn Messi-Kisten später. Selbstbildnis als Ego-Heulkrampf. Aber ich habe immerhin diese hyppsche Ersatz-Devotionalie gefunden:

Denn eigentlich wollte ich kurz ins Internetz hineinfixieren, wie ich damals – tja, nun wäre view access auf das Foto praktisch – im Klassenverband den 7. Oktober 1989 erlebt hatte: „Wir fahren nach Berlin!“ Ach. Jawohl, denn das moderne Jubelpersertum ist keinesfalls eine Erfindung der Junge Union – nein, das hatten wir Ossis damals schon sehr gut drauf. Tag der Republik AKA Nationalfeiertag der DDR – in meiner Erinnerung grundsätzlich ein nerviges Ereignis, denn die zentrale Ausgabe von Winkelementen drohte bei solchen Festivitäten. Als heranwachsende lässige sozialistische Persönlichkeit fand ich in meiner Bubble nicht viel ätzend, diesen Winkelemente-Scheiss aber sehr wohl. Ich erinnere mich an eine andere, so called Kampfdemonstration der Arbeiterklasse (Klingt doch toll, oder?) in der Bezirkshauptstadt Potsdam, bei der sich die Kinder vom Vater-Kollegen um den Kram regelrecht rissen. Noch ein Selbstbildnis – diesmal als schnallste-echt-nicht. (#yrre, wie man sich im hohen Alter doch noch an manche Sachen recht gut erinnert.)

Aber zurück zum Marschbefehl nach Berlin: Gorbi kommt zum Gratulieren und Mahnen nach Hauptstadt der DDR, und unsere Schule fährt zum Jubelpersern hin. Becoz of my Beirette-Reflex an diesem Tag meine Praktica MTL 5 B neben die Stulli-Büchse inne Mappe gestopft und los. Mit dem „Sputnik“ aussen herum, denn mitten durch ging ja nicht – fragt @horax.

Ankimme in Berlin Schönefeld. Neuer Bahnhof – die real existierende Zweckarchitektur ist bis heute noch nicht zu übersehen. Auf der anderen Strassenseite fetter Intershop mit den Ausmassen einer Kaufhalle. Berlin eben. Hinüberschlendern Richtung Flughafen. Dort, wo sich die alten Backsteingebäude befinden, fragt @betonmischa. Warten, warten, warten.

Endlich: der Konvoi. Ich in guter ORWO-Position. Aber dann: Der UberTschaika (Mmh, oder war es ein Volvo?) rauscht heran und ich ahne bereits „Mist, der Gorbatschow sitzt auf der falschen Seite!“ Egal, Sonne lacht, Blende acht, klick! In diesem Moment entstand mein ganz persönliches 40-Jahre-DDR-Foto: der Staatsratsvorsitzende durch das runtergekurbelte Panzerglas-Fensterchen uns zukünftigen Jammerossis zuwinkend.

Der Rest ist bekannt: Elf 99, Schabowski, erster Trip nach Westberlin, bunte Volkskammer, DSU-Freaks (so ne Art AfD), Urlaub in Dänemark (!), etc. … und irgendwann fand ich mein nicht-Gorbatschow-Foto gar nicht mehr so schlimm. Ich hatte Erich Honecker abgelichtet. Als sein und mein Arbeiter- und Bauernstaat bereits im Abkacken begriffen war. Das Foto. Der Moment. Faszinierend. Bis heute.

PS: Das Foto wird bei 200 nachgereicht.

POS

Es scheint da offenbar Unsicherheiten bezüglich meiner persönlichen Einordnung des Begriffes/der Abkürzung POS seitens Mitreisender in meiner Zeitlinie zu geben. Genau wie der 8. Mai 1945 einfach mal der Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus und nicht nur was mit besiegtem Nazi-Deutschland ist (Gruss an den Mikrofonprofessor!), versteht man hierzulande unter POS nicht irgendeinen verschissenen Marketing- oder Sales-Bereich sondern die POS – die Polytechnische Oberschule. Progressive Internet-Kurznachrichten-Dienst-Benutzer und Internetz-Tagebuch-Leser werden jetzt berechtigt (aber kommt mir nicht mit dem H. Knabe oder so!) das Näschen rümpfen – Siegerjustiz, überkommene Bildungsstrukturen in zonal und so. Nüscht da! Vati sagt POS und meint POS.

POS in Berlin Friedrichshain
POS in Berlin Friedrichshain (heute morgen)

Hab ich eigentlich schon mal die Geschichte erzählt, wie wir noch ganz kurz Systemtogetherbreak Besuch vom Volksbildungsdrachen bekommen sollten? Passt aber eigentlich auch gar nicht hier hin, denn diese Schule war keine POS sondern eine EOS. Quasi die Pädagogen- und Offiziers-Kandidaten-Schmiede im Arbeiter- und Bauernstaat. Davon erzähl ich vielleicht ein ander mal, und ausserdem isses jetzt Zeit für initiale . Tschüssikowski!

  • http://de.wikipedia.org/wiki/POS
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Tag_der_Befreiung
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Margot_Honecker