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20 Jahre Moellus w berlinje

In kurz: Ich kam, ich sah, ich … blieb.

Moellus HQ, Talblick, Samariterkiez, August 2000

Da denkste jahrelang dran, dass du bald schon zwei Dekaden in Hauptstadt der DDR lebst, nimmst dir einen schönen Huldigungs-Post vor, aber dann ach egal.

Tja nun. Nun ja.

Verkehrserziehung

Gestern auf dem Weg zur Arbeit: Tüp in weisser Karre biegt in die Linienstrasse ein und bedrängt mindestens zwei Menschen auf Fahrrädern, die ihm daraufhin hinterhercruisen und an der Kreuzung Ecke Rosenthaler Strasse zum Tumult Dialog auffordern.

Bürger im Dialog, angeregt

Sein Problem ist, die Fahrradstrassen-Markierung misszuverstehen: Ej nee, der Bereich zwischen Strichellinie (siehe Bildchen unten) und den geparkten Autos ist nicht das Fahrrad-Rückzugsgebiet. Und dann auch noch Radfahrer durch Schneiden erziehen wollen. Penner!

Fahrradstrasse Linienstrasse

Hat was von Bukarest

Wie ich neulich Ahmt mal die Richard-Sorge-Strasse entlang radelte und bei der initialen Wahrnahme dieses Gebäudes an Bukarest dachte, weniger an N.Y.

Bukarest, weil kleine Sakralbauten inmitten von Wohngebäuden – zack, SpOn Link! Falls Sie schon mal dort waren, teilen Sie vielleicht meinen Gedanken.

Zur Kirche: die Friedrichshainer Holzkirche, Vorgängergebäude zerbombt, 1948 als Provisorium und aus Sverige kommend errichtet – lesen Sie hier selbst. Da wohnste schon fast zwei Dekaden hier und kennst noch immer nicht alle Ecken. Es bleibt spannend.

Leninplatz

Am Wochenende am See ausreichend Zeit zum Lümmeln und Lesen gefunden, so dass ich Leninplatz endlich auslesen konnte. Schönes Buch. Doch nicht wie anfangs vermutet irgendwo zwischen Schneckenmühle und Skizze eines Sommers einzuordnen, sondern praktisch gleichberechtigt mit dem Potsdamer im virtuellen Regal platziert.

Und hier auch gleich noch ein Appell an uns:

Allerdings weiß ich, mit dem Abstand von Jahrzehnten, dass ich eine sehr fröhliche Kindheit und Jugend verlebt habe, mit dem Glück, mit 18 Jahren die Wende und den Mauerfall miterlebt zu haben, sodass mir die hässlichen Dinge wie die Nationale Volksarmee, Marxismus-Leninismus-Seminare, Stasi-Anwerbeversuche und andere unschöne Episoden erspart geblieben sind. (…) Und hier auch gleich noch ein Appell an euch: Ich kann nur über meine eigenen Erfahrungen berichten. Daher der Aufruf an all meine ehemaligen Mitbewohner in unserer großen sozialistischen Wohngemeinschaft: Schreibt ihr es bitte als Zeitzeugen auf, damit es nicht in Vergessenheit gerät. Und fangt noch heute damit an!